DseWiki: LinuxDiskussion/SoftwareInstallation

Es wird [u.a.] kritisiert, daß es die Installation von Software(paketen) unter Linux unnötig kompliziert und wenig bis gar nicht vereinheitlicht ist.

So werden von der Distribution je unterschiedliche Installationssysteme samt graphischer Oberfläche zur Verfügung gestellt (siehe PaketManager).

Situation unter DOS und Windows

Heute findet der DosWindows-Benutzer meist eine ziemlich einheitliche Oberfläche vor, wenn er ein Programm installiert. Im Idealfall hat er das Programm inklusive Installationsprogramm auf - einer gekauften - CD und das Installationsprogramm startet automatisch, wenn er die CD einlegt. Im Normalfall bestätigt der Benutzer dann blind irgendwelche Lizenzbedingungen, wählt oder bestätigt das Installationsverzeichnis, entscheidet darüber, ob ein DesktopIcon? und ein StartMenüEintrag? erzeugt werden soll, und wählt eine mehr oder weniger platzsparende Installationsvariante.

Das geht aber nicht immer so glatt ab.

Typische Abweichungen bzw. Probleme sind:

das Programm kommt in einer gezippten Form und muss erst in einen (temporären) Ordner dekomprimiert werden, bevor dort das Setup-Programm gestartet werden kann.
das Programm lässt zwar die Wahl des Installationsverzeichnisses zu, aber arbeitet nicht korrekt, wenn man das vorgeschlagene Verzeichnis abändert.
das Programm harmoniert nicht mit einer parallel installierten, älteren Version des gleichen Programmes. (Hauptsächlich durch Kollision in der Registry)
das Programm installiert DLLs oder andere Komponenten, die dazu führen, dass andere Programme nicht mehr korrekt arbeiten.

Das Hauptproblem beim derzeitigen DosWindows-Installationsverfahren ist jedoch, dass sich installierte Softwarepakete bei einer Erneuerung des Arbeitsgerätes nicht problemlos übertragen lassen. Normalerweise bedeutet ein Gerätewechsel die Neuinstallation aller Softwarepakete auf dem neuen Rechner (bei meinem letzten Wechsel waren das laut Protokoll 12 Arbeitsstunden). Hauptverantwortlich dafür scheint mir die unglückliche Vereinigung von hardwarebezogenen und applikationsbezogene Daten in einer Registry. Vor 10-15 Jahren war es wesentlich einfacher und billiger einen PC zu wechseln als heute.

Ein zusätzliches Problem ist natürlich auch, dass die Installation meist durch proprietäre Installationsprogramme durchgeführt wird und nicht durch ein Tool des Betriebssystems. Das verteuert die Entwicklung und vergrößert das Installationspaket. -- hl

Probleme unter SuSE

Anmerkungen als SuseLinux-Anfänger:

Bei der Installation von Softwarepaketen mit YaST2? entstand bei mir kein Eintrag ins Systemmenü und kein DesktopIcon?.
Die Einrichtung des Icons ist relativ mühsam, weil der Iconfile nicht automatisch mit der Applikation verbunden, sondern separat aus hunderten ausgewählt werden muss (obwohl es trivial ist, weil man normalerweise das Icon wählt, das den Namen des Programmes trägt).
Bei der Installion von emacs und xemacs ergibt sich, dass beide das gleiche Symbol teilen.

Generelle Anmerkungen

Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.

Auf der einen Seite DosWindows: es existiert ein Grundsystem. Die Installationsroutinen werden von der Applikation mitgeliefert und sind entsprechend heterogen: Neben Standardprodukten wie dem InstallShield? gibt es eine Fülle von selbstgestrickten und entsprechend anders funktionierenden Installationsroutinen. Wie oft kommt es nicht vor, daß so ein Wizard nur mit 8.3 Namen umgehen kann?

Auf der anderen Seite GnuLinux: Die verschiedenen LinuxDistributionen bauen zwar auf dem selben Fundament (dem Sourcecode), bilden darüber jedoch (global) heterogene Metastrukturen (yast[SuSE] vs. linuxconf[RedHat] vs. dselect[Debian]). Die Installationsroutinen werden jedoch von der Distribution zur Verfügung gestellt und gewartet. Bewegt man sich innerhalb einer Distribution ist daher die Installation verfügbarer Pakete sehr homogen. Probleme ergeben sich nur bei Paketen, die nicht für die aktuelle Distribution verfügbar sind.

KategorieLinux