Linux Notizen / Kulturelle Unterschiede
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Kulturelle Unterschiede können dem Benutzer bei der Umstellung von Windows auf Linux (bzw. Unix) einige Schwierigkeiten machen. Meist geht es um Selbstverständlichkeiten, die nirgendwo mehr erwähnt werden.
- Als Pfad-Trennzeichen in Dateinamen dient "/" (statt "\" unter DosWindows)
- Als Trennzeichen zwischen Verzeichnisnamen dient ":" (statt ";" unter DosWindows)
- Optionen werden mit "-" oder "--" gekennzeichnet (statt mit "/" unter DosWindows)
- Groß/Kleinschreibung ist signifikant bei allen Befehlen und Dateinamen
- Versionsinformation von Programmen meist durch die Option --version (nicht durch Aufruf ohne Parameter)
- Hilfeinformation von Programmen durch die Option --help oder man programm (nicht durch die Optionen "/?" oder "/h")
- Die Reihenfolge von Optionen ist oft signifikant (nicht meist bedeutungslos)
- Programme mit Tastatursteuerung werden typischerweise mit einem Terminal-unabhängigen getippten Tastaturbefehl wie 'exit', 'quit', 'bye' oder 'q' beendet (nicht mit ESC oder ALT-X). Zum Teil wird Ctrl-D verwendet. Aus dem Editor vi kommt man mit ":q!", (ohne die Anführungszeichen).
- Wildcards werden in die entsprechenden Filenamen expandiert. Z. B. wird ein Programmparameter "t*" wird nicht so an das Programm übergeben, sondern als "test.txt t123.xyz t.dat" wenn solche Files vorhanden sind (nur wenn kein passender File existiert wird der Parameter unverändert übergeben).
- Programme werden so eingerichtet, dass sie in typischen PATH-Verzeichnissen gefunden werden. Dazu werden oft Softlinks eingesetzt. Normalerweise wird nicht die PATH-Variable erweitert.
- Die Verzeichnisstruktur ist weitgehend festgelegt (nicht weitgehend individuell gestaltet)
- Bei Zeichen-Befehlen ist die Groß-Klein-Schreibung oft nicht nur signifikant, sondern die Großschreibung bedeutet oft so viel wie "nicht" oder "Umkehrung". Z. B. in vi (und man): der Befehl 'n' bewirkt das Wiederholen der letzten Suche, der Befehl 'N' wiederholt die Suche in der Gegenrichtung. Z. B. Perl: in RegEx steht \s für ein WhiteSpace-Zeichen, während \S für das Gegenteil steht (analog \d \D für Ziffern, \w \W für Buchstaben).
- Wichtige Dateien sind oft GROSS geschrieben oder fangen Gross an. Beim Auflisten eines Verzeichnisses erscheinen sie dann zuerst.
- Extensions werden unter Unix nicht konsequent verwendet und sind vor allem bei exekutierbare Files (weil nicht autmoatisch .exe .com .bat ergänzt und danach gesucht wird) selten. Der Typ eines Files kann mit dem Befehl "file filename" angezeigt werden oder ist aus dem Kontext erkennbar (Executables in bin/, Konfigurationsdateien in /etc).
- Programme werden unter Unix normalerweise nicht im aktuellen Verzeichnis gesucht. Man gibt daher oft "./progamm" zum Starten eines Programmes ein. Dieses Verhalten kann zwar leicht geändert werden, indem man das aktuelle Verzeichnis "." in die PATH-Environment-Variable hinzufügt. Dies wird aber nicht empfohlen (siehe /Gebissen).
Einarbeitung | |
Linux: Viele Programme sind sehr komplex und vielfältig konfigurierbar. Ohne gründliche Einarbeitung erreicht man nur wenig. Eine vollständige Dokumentation ist vorhanden. Vom Benutzer wird erwartet, dass er ein tiefergehendes Verständnis anstrebt. RTFM.
(Dabei ist zu beachten, dass gerade die systemnahen Verwaltungs- und Hilfefunktionen in den verschiedenen Linux-Distributionen unterschiedlich realisiert und unterschiedlich benutzerfreundlich sind (mit GUI, oder aber mit herkömmlichen Line-Mode-Kommandos und manueller Bearbeitung von Konfigurations-Beschreibungs-Dateien). --kg
Windows: Dem Windows-Benutzer wird keine Einarbeitung zugemutet. Die Programme installieren automatisch und sollen intuitiv verwendbar sein. Tiefergehendes Verständnis wird nicht angestrebt, eine vollständige Dokumentation ist nicht vorhanden.
- Zu "Eine vollständige Dokumentation ist vorhanden." bzw. "nicht vorhanden": Dokumentation zu was? Was genau ist in diesem Zusammenhang mit "Linux" gemeint? Aktuelle Linux-Distributionen enthalten haufenweise Programme die schlecht oder gar nicht dokumentiert sind. Windows ist im Rahmen dessen, was der Anwender können soll, gut dokumentiert und die darüber hinausgehende, käuflich erwerbbare Dokumentation von Microsoft ist anerkanntermaßen excellent. -- SDö
KategorieLinux KategorieUnix
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