Mögliche Vorbereitungen (lange) vor einem Umstieg |
Erstes Hineinschnuppern mit Knoppix |
Geht besonders leicht mit den Knoppix-CDs, die regelmäßig den diversen Computerheften beiliegen. Damit kann man ein erste Gefühl dafür bekommen, wie die eigene Hardware (auch z. B. Notebook) mit Linux zusammenpasst.
Hardware |
Beim Hardwarekauf auch daran denken, ob das System auch für eine Linux-Installation geeignet sein wird (sich erkundigen, Online-Datenbanken). Das gilt besonders für die Peripherie (Scanner, Drucker, Modems, Netzwerkkarten, Grafikkarten). Es spricht auch dagegen, sich unbedingt das neueste System zuzulegen, weil die Unterstützung der neuesten Komponenten oft erst mit einer gewissen Verzögerung (oder überhaupt nicht) verfügbar wird. Bei Grafikkarten ist nach wie vor die Unterstützung für Nvidia-Produkte besser als für Radeon.
Software Know How |
Ein großer Teil der Umstiegsschwierigkeiten für einen Entwickler liegen darin, dass er sich in Bezug auf den Großteil seiner Tools neu orientieren muss. Viele (aber nicht alle) Tools sind aber auch für Windows (entweder native oder mit Hilfe von CygWin) verfügbar. Damit kann man Erfahrungen sammeln und einen Teil des KnowHow? aufbauen, noch bevor man einen konkreten Umstieg durchführt.
Das betrifft z. B. das System der Entwicklungsumgebung (statt Borland C/C++ oder MS Visual C/C++) aber auch andere Programme:
Dokumentation |
Ungeheuer viel Dokumentation ist Online verfügbar, aber ich kann mir nur schwer vorstellen diese Dokumentation (meist im .ps - Format über GhostScript) nur Online oder über Bildschirm zu nutzen. Es zahlt sich aus, zu überlegen, wie man die Manuals preisgünstig (Laser, Tintenspritzer) und platzsparend (zweiseitig), entsprechend ins Regal bringt. Bei mir hat sich ein billiges Plastik-Spiralbindesystem (derzeit ca. 3000 Seiten in ca. 20 Manuals) ganz gut bewährt.
Installation |
Paketauswahl |
Tipp: Es gibt wenig Sinn, bei der Installation schon in den Paketen (packages) zum schmökern und eine gezielte Auswahl zu treffen. Einerseits können die Pakete leicht nachträglich installiert werden (Es gibt ein Werkzeugkasten-Icon dafür auf der Startleiste). Andererseits ist nicht auszuschließen, dass der Installationsvorgang mehrfach durchgeführt werden muss (bei mir 5 Mal) und spätestens ab dem 3. Mal pfeift man auf eine detailierte Auswahl. -- hl
Hilfesystem |
Tipp: Es ist sinnvoll, jede verfügbare Hilfeinformation zu installieren und zwar in Deutsch und in Englisch (egal in welche Sprache man als Benutzer verwenden möchte). Es wird immer in der gesamten Hilfedatenbank gesucht und vieles ist nicht in deutscher Übersetzung vorhanden. Besonders wichtig ist die Paketdokumentation, weil man ohne sie die erforderlichen Programme nicht findet, wenn man nach einem Stichwort (z. B. "Fonts" ) sucht. -- hl
Shell (entspricht DOS-Box unter Windows) |
History |
Das Shell-Fenster hat eine History-Funktion konfiguriert, so dass man mit der Taste [Pfeil nach oben] auf die alten alten Befehle zurückgehen kann. Das Editieren ist nicht sehr bequehm, [Entfernen] wirkt wie [Backspace], es wird automatisch eingefügt, mit [Strg-A] und [Strg-E] kann man zu Anfang und Ende der Eingabezeile springen.
Vervollständigung von Datei- und Verzeichnisname |
Beim Eingeben von Datei- und Verzeichnisnamen ist die TAB-Taste sehr hilfreich. Soweit der bisher eingegebene Teil des Namens signifikant ist, wird der Name vervollständigt.
Texte kopieren |
Im Gegensatz zum DOS-Fenster ist es kein Problem x-beliebige Texte zu markieren und in die Kommandozeile einzufügen. Wenn man die unter Windows auch funktionierenden Tasten [Strg-Einfügen] und [Shift-Einfügen] gewohnt ist, braucht man sich nicht einmal umzustellen.
Welche Shell verwende ich gerade? |
Der Befehle
echo $SHELL
zeigt den Pfad zur Shell an (in Klammer der Konfigurationsfile):
/.../sh Bourne shell (.shrc) /.../csh C shell (.cshrc) /.../tcsh TC shell (.cshrc) /.../ksh Korn shell (.kshrc) (1) /.../bash Bourne Again SHell (.bashrc)(1) wobei der genaue Name der Datei von dem Setting der Variable ENV in ~/.profile abhaengt.
PATH oder andere Variablen im Environment setzen |
Mit der bash-Shell:
export PATH="/additional/directory:"$PATHMit der sh-Shell:
PATH="/additional/directory:"$PATH ; export $PATHMit der csh- oder tcsh-Shell:
setenv PATH "/additional/directory:"$PATH
Fallstricke |
Wildcard-Expansion |
Für den Windows-Umsteiger ist es ungewohnt, dass bei einer Kommandozeileneingabe mit WildCard? (z. B. xy*.txt) nicht der Text "xy*.txt" ans aufgerufene Programm übergeben wird (worauf dieses nach allen passenden Dateien sucht), sondern eine Liste der tatsächlich vorhandenen und namentlich passenden Dateien.
Das kann IMHO verschiedene Nachteil haben, aber es kann vor allem an einem Überlauf scheitern, wenn die Liste einige tausend Dateien enthält. Ein Script, das darauf beruht, kann im kleinen funktionieren und dann irgendwann seinen Geist aufgeben:
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mv kann Löschung bewirken |
Das mv kann die Löschung einer Datei am Ursprung bewirken, ohne dass am Ziel die Datei entsteht. Aufgetreten ist das Problem beim mv von einer Linux-Partition auf eine Windows-FAT-Partition.
Während das Kopieren offenbar noch funktioniert (und die Ursprungsdatei gelöscht wird), scheiterte dann der Erhalt der Ownership-Rechte ("mv: failed to preserve ownership for ...") , worauf die Zieldatei wieder gelöscht wird. Der Benutzer endet ohne Datei.
Details |
Übrigens - Detailinformationen sind im Linuxwiki zu finden. Hier ein paar Beispiele: LinuxWiki:CygWin, LinuxWiki:KNOPPIX, LinuxWiki:SuSE . Es sind circa 1500 Seiten, die sich "nur" um Linux drehen. --DanielBrüßler