Linux Statt Windows
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Es gibt eine unglaubliche, nahezu unerträgliche Abhängigkeit von Microsoft Betriebssystemen. Sogar Riesenfirmen wie Siemens sind nicht in der Lage, sich dem zu entziehen oder Sonderrechte (z.B. was den Support für auslaufende OS-Versionen betrifft, auszuhandeln). Es ist z.B. lächerlich, dass für NT 4.0 der USB-Treibersupport verweigert und Kunden de facto zum Upgrade gezwungen werden.
- Oder ein genialer Marketing Winkelzug.
Wie könnte eine Strategie aussehen, um von MS Windows und Windows-Softwareprodukten zu lösen und den Kunden eine echte Wahl zu ermöglichen?
- Ist der Titel dieser Seite nicht die Antwort auf diese Frage?
Nicht ganz, denn sowohl Entwickler als auch Kunden haben über Jahre hinweg Geld und Zeit in MS Produkte gesteckt. Hardware, Betriebsysteme, Standardsoftware, Entwicklungstools, etc. müssten ausgetauscht und neues Know-How aufgebaut werden. Die Kosten und Risiken einer Umstellung sind weniger kalkulierbar als die Probleme beim Verbleib in der MS Welt.
- Das hört sich aber entmutigend an. Es würde ja bedeuten, der Versuch, sich von MS Produkten unabhängig zu machen, ist betriebswirtschaftlich nicht vertretbar!
- Von den Risiken für die Organisationen einmal abgesehen kommen auch noch Risiken für die Entscheider hinzu. Vor langer Zeit gab es einmal eine Regel: "Nobody ever got fired for buying IBM". Diese Regel gilt heute vermutlich außerhalb von sehr konservativen Organisationen nicht mehr. Statt dessen ist heute eine Entscheidung für die "Microsoft-Lösung" mit sehr viel weniger Risiken für den Entscheider behaftet als die Entscheidung für ein "revolutionäres SystemVonFreaksFürFreaks" -- KurtWatzka
- Das ist schon ungeheuer, was da abgeht. Man muss doch mal den Mut zu einem Schnitt haben! Ich kann es verstehen, wenn der normale Privat-User MS nimmt bzw. das Vorinstallierte so belässt. Aber außerhalb dieses Rahmens kann ich das nicht verstehen! Ich habe gerade dieses Wochenende OpenUnix8 von Caldera/SCO installiert. [Beeindruckende Beschreibung von OpenUnix8 nach OpenUnix8 verschoben.]
- Naja. Im Serverbereich wird heute schon massiv auf Linux umgestellt. Siehe deutscher Bundestag und ähnliche. Gerade Bereiche, wo die Abhängigkeit von ausländischen Unternehmen untragbar wird, spielen heute die Vorreiterrolle und werden den Weg für morgen ebnen.
Nicht ganz, denn sowohl Entwickler als auch Kunden haben über Jahre hinweg Geld und Zeit in MS Produkte gesteckt. [...] Die Kosten und Risiken einer Umstellung sind weniger kalkulierbar als die Probleme beim Verbleib in der MS Welt.
Die bereits investierten Ressourcen sind natürlich weg, egal auf welcher Plattform man weiter entwickelt. Über die Investitionen der Vergangenheit nachzudenken, ist der klassische InvestitionsKostenIrrtum?. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Umstellung sind nur die künftigen Kosten beider Alternativen zu berücksichtigen. Hier möchte ich entschieden widersprechen: die Kosten einer Umstellung auf Linux sind durchaus kalkulierbar, die eines Verbleibs bei Microsoft dagegen nicht. Wieso? Weil bei Linux alles offen liegt und man selbst im schlimmsten Fall ausrechnen kann, was die Wartung der gesamten eingesetzten Software kostet, wenn die Entwicklergemeinde von heute auf morgen verschwindet. Bei Microsoft hängen die Kosten dagegen von einer absolut nicht vorhersagbaren Lizenzpolitik ab.
Das heißt natürlich nicht, dass eine Umstellung auf Linux deswegen billig ist. Nach meiner Erfahrung dürfte etwa ein Jahr nötig sein, bis sich ein Entwickler unter Linux heimisch fühlt. Dann ist er mit der neuen Umgebung vertraut, weiß die richtigen Werkzeuge einzusetzen und ist produktiver. Für Anwender geht es schneller: Textverarbeitung bleibt Textverarbeitung, obgleich ich persönlich eine Umstellung auf TeX für günstiger halte. In einer Firma braucht man aber für einen wirklichen Umstieg unbedingt einen kompetenten Admin.
Beispiele für die Umstellung | |
- Die Bahn ( heise)
- Die Stadtverwaltung Schwäbisch-Hall [1] [2]
- Die Stadtverwaltung München (Projekt LiMux)
- Die Stadtverwaltung Wien (Projekt Wienux)
- DIE ZEIT [3] [4]
- ...
Die Umstellung für Entwickler | |
Aus meiner Sicht als kleiner WindowsEntwickler: Eine Umstellung kleiner Windows-Entwickler auf Unix ist eine komplexe Angelegenheit, die mindestens 3-5 Jahre Übergangszeit braucht und vermutlich beträchtliche Kosten in Form von Hardware und Weiterbildung verursacht. Im folgenden einige Überlegungen (Bitte um Kommentare).
Mögliche Motive für eine Umstellung:
- UnixKnowHow? wird ohnehin im Bereich InternetServer? bzw. WebApplikationen? aufgebaut.
- Zwei Standbeine sind besser als ein Standbein.
- Microsoft scheint trotz 40% Gewinn vom Umsatz (!) den Hals nicht voll zu kriegen und erhöht die Kosten im Enduser- und Entwicklungsbereich.
- Langfristig könnten für Kunden kostengünstigere Lösungen entstehen.
- Praktisch keine Lizenzkosten für das Betriebssystem
- Applikationsentwicklung durch OpenSource-Beteiligung
- Höhere Qualität durch Mehraufwand um portablen (32 vs 64bit, little endian vs. big endian) Code zu erzeugen
- Ermöglicht langfristige Lieferantenunabhängigkeit sowohl auf der Hardware- als auch der Softwareseite.
Dagegen spricht:
- Die Umstellung kostet Geld, Zeit und Energie. Nicht sofort durch Projekte abdeckbar.
- Die Beschaffung des notwendigen Know-Hows ist ein unübersichtliches Problem (Kluft zwischen der Windows- und der Unix-Welt).
- Der endgültige Erfolg einer Umstellung ist nicht abschätzbar, betreffend
- Produktivität nach Umstellung auf andere Entwicklungstools (Wieso andere? Was ist mit Java-Entwicklungsumgebungen wie Eclipse, die sich doch auf allen Plattformen gleich bedienen lassen sollten? RobertWenner?)
- Akzeptanz durch die Kunden
Hardware-Varianten für die Entwickler-Umstellung (für den Know-How-Aufbau):
- Separater Rechner mit Linux
- wahrscheinlich notwendig: Vernetzung mit bestehenden Rechnern
- eventuell möglich: Platz- bzw. Kostenersparnis durch Switchbox
- der Linux-Rechner muss nicht als Arbeitsplatzrechner ausgerüstet sein, sondern kann vom Windows-Rechner aus bedient werden -- das kann realisiert werden in dem ...
- ... auf dem Windows-Rechner ein XWindows-Terminal installiert wird -- das gibt's z.B. bei ...
- ... der Linux-Rechner ferngesteuert wird -- z.B. mit ...
- Rechner mit Linux und ...
- WindowsEmulator
- Welche Probleme sind zu erwarten, welche Programme laufen nicht?
- Einige, wine ist noch nicht wirklich Production Quality. Allerdings gibt es von CodeWeavers? ein WineX? Produkt, daß dem Vernehmen nach die gesamte aktuelle Palette des Office Pakets unterstützt.
- VirtualMachine mit irgendeiner der MS Windows Varianten (siehe VmWare, VirtualPC, HelmutMerz)
- Nachteile? (Was bringt eine Windows-Emulation? Wäre da nicht leicht die Folge, dass zwar unten drunter Linux läuft, aber die Benutzer in der Emulation WIndows benutzen, sich also in der Bedienung nichts ändert? Es wird nur durch die zusätzliche Schicht alles ein wenig langsamer? RobertWenner?)
- paralleler Windows-Installation (Dual-Boot)
- funktioniert prima, nervt vor allem am Anfang, später nicht mehr so, weil man immer seltener umbootet
- Rechner mit OpenUnix8 o. ä. (siehe Beschreibung von HelmutSchellong in OpenUnix8)
- keine Emulation, Linux, DOS, Windows laufen parallel
- Wo sind die Probleme?
Laut ThePragmaticProgrammer strebt (oder sollte streben) ein Entwickler doch eh danach, oft wiederholte Arbeiten zu automatisieren. Das geht auf Linux einfacher (UnixShells, SprachePerl standarmässig installiert, make) und sollte die Entwickler in Richtung Linux treiben. Wer sich mit CygWin behilft, hat damit ja schon etwas Linux Knowhow, so dass der Umstieg leichter fällt. RobertWenner?
Die Umstellung für Anwender | |
Eine Parallelinstallation von Systemen wie OpenUnix8 kann nicht das Ziel sein, denn das würde nur höhere Komplexität und die Addition von Lizenzkosten bedeuten. Ziel wäre der schrittweise Ersatz von Windows-Systemen durch Linux-Systeme bzw. OpenSource-Software.
Mögliche erste Schritte wären (meine naiven Vorstellungen, bitte ergänzen und kommentieren):
- Ablöse von Servern (Windows NT, Novell) durch Linux-Server
- Schlechte Idee. Das bedeutet letztlich Samba, aber Samba ist atypische Unix-Software und indem man die Serverfähigkeiten von Linux an die Erwartungen von Windows anpaßt, kastriert man es ziemlich. Linuxbasierte Mail- und Webserver sind aber auch im Windows-Netzwerk durchaus zu empfehlen.
- Umstellung der Applikationen auf Datenbankprodukte, die in beiden Welten verfügbar sind. Wozu? Zugriff über plattformunabhängige Schnittstelle (ODBC, DBI, etc), damit löst man wesentlich mehr Probleme als LinuxStattWindows
- Schrittweise Ablöse von OFFICE-Standardprodukten (Scheint mir unproblematisch zu sein. Aus Office-Kursen habe ich den Eindruck, dass viele Anwender das Programm eh nicht so gut kennen (und auch gar nicht kennen lernen wolen), um Unterschiede an der Funktionalität (eher am Aussehen) in MS oder OpenOffice wahrzunehmen. Inzwischen fühlen sich IMHO viele KDE- und Gnome-Programme an wie Windows-Programme (wertfreie Äusserung!). RobertWenner?)
- Textverarbeitung (WINWORD) ?
- Spreadsheet (EXCEL) ?
- Simple Datenbankanwendungen (ACCESS) ?
- Präsentationssoftware (POWERPOINT) ?
- Ablöse von speziellen MS-Applikationen...
- Ablöse von kommerziellen Standardprodukten
- Buchhaltung
- Lohnverrechnung
- ...
- Ablöse der firmenspezifischen Applikationen
Siehe http://www.gnuenterprise.org
Tabelle: Linux-Ersatz-Software für Windows-Anwendungen | |
http://linuxshop.ru/linuxbegin/win-lin-soft-en/table.shtml#7
Die Sicht von Microsoft | |
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