Man kann natürlich Gewicht auf die Unterscheidung zwischen Prozessen (Vereinheitlichsbemühungen, Standardisierungsbestrebungen) und Objekten (Standards, Normen, Dokumenten) legen, aber das ändern nichts Grundsätzliches an den Beziehungen zwischen den Begriffen.
Vereinheitlichung ist doch qualitativ nicht mit einer Standardisierung (im technischen Sinne) zu vergleichen?
In meinem Sprachverständnis ist "Vereinheitlichung" ein Prozess, der vorhandene Unterschiede verändert, bis eine weitgehende "Angleichung" (eine Nivellierung der Unterschiede) stattgefunden hat.
Ein Standard hingegen ist eine Entität, die außerhalb des Menge betrachteter Objekte steht und mit deren Hilfe man entscheiden kann ob ein Objekt "konform" ist oder nicht. Entscheidend dabei ist, daß der Standard komplett sein muß. Es muß möglich sein, ein konformes Objekt zu schaffen, ausschließlich mit Hilfe des Standards.
Ausschlag gebend ist dabei, glaube ich, die Unterscheidung: relativ (Vereinheitlichung; so sein wie alle anderen auch) und absolut (Standard).
Ja. Vereinheitlichung ist auch ein Prozess. Ein Standard hingegen ist ein Ding [oder eine "Sache"; bzw. eine Norm]. Vielleicht sollte man dem "Prozess der Vereinheitlichung" den "Prozess der Standardisierung" gegenüberstellen.
Das Ergebnis einer Vereinheitlichung ist aufgrund der Relativität zum Umfeld - das ja auch einer Dynamik unterliegt - auch sehr dynamisch und selten abgeschlossen. Das Ergebnis einer Standardisierung hingegen ist eine Norm, die (zumindestens theoretisch) erfüllt wird oder nicht.
Beispiele |
Vereinheitlichung: