Worse Is Better
 
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Ein gängiges Schlagwort innerhalb der amerikanischen SoftwareKultur.

Die Idee: es ist besser, ein einfaches (eventuell objektiv schlechteres) Produkt schnell auf den Markt zu bringen, als ein gutes (vielleicht sogar perfektes) Produkt zu haben, das spät oder nie den Kunden erreicht.

Ein frühes Produkt wird auch genug Feedback bekommen, um in weiteren Schritten verbessert und verfeinert zu werden. Man wird dann auch genau wissen, was der Kunde wirklich will und sich danach richten können.

Ein weiterer Aspekt ist das (künstliche) Errichten von Umsteigebarrieren allein durch die bereits geschehene Einarbeitung in das erste Produkt am Markt, durch die spätere erhältliche Produkte marginalisiert werden.

Dieses Schlagwort wird jedoch oft auch im negativen Sinn verwendet: Als Lamento warum sich "geniale" Sprachen wie SpracheLisp oder SpracheSmalltalk im Vergleich zum schwerfälligen SpracheCpp oder gegen SpracheJava nicht durchsetzen können...

Gängige Beispiele für WorseIsBetter:


WorseIsBetter was intended to be a disparaging remark, but sometimes it has been adopted by its targets. It is especially useful when the "better" solution doesn't exist or has failed in the marketplace. I often try to remind myself that worse-existing is far more useful today than better-planned. You can work with "worse", and often create an improved 1.1 or 2.0 version, but it's hard to do much with a "better" solution that doesn't exist. in MeatBall:WorseIsBetter


Nun erlebe ich gerade bei Programmiersprachen, dass immer wieder neue Sprachen entwickelt werden, die keine Verbesserung gegenüber bereits existierenden (und sogar verbreiteten) Sprachen darstellen. Diese werden begierig aufgenommen, weil sie zu Beginn einfacher als ältere Sprachen sind, die über die Zeit immer größer und undurchsichtiger geworden sind. Ich gewinne daher den Eindruck, dass eine Neuentwicklung sogar bewusst schlechter als das technisch und wissenschaftlich Machbare sein muss, um breit akzeptiert zu werden. Vielleicht liegt das daran, dass Entwickler erst selbst massiv mit Problemen konfrontiert werden wollen, bevor sie die Notwendigkeit mancher Vorkehrung erkennen und diese zu schätzen lernen. Bis dahin ist der Fortschritt bei den Sprachen wahrscheinlich noch einmal 20 Jahre weiter und Sprachen, die dann diese Vorkehrungen implementieren, sind aus der Sicht des aktuellen Standes der Forschung auch schon wieder ausmusterungsreif. -- HenningThielemann

Der Reiz des Neuen, Anderen, Fremdartigen spielt sicher ein Rolle dabei. Klassiker wie Lisp, C, BASIC oder Smalltalk halten sich besser wie "gute und fortschrittliche Sprachen" wie Pascal, Cobol, Modula oder Ada. Alles modische, moralische und bürokratische hat auch den Touch des Vergänglichen. -- HelmutLeitner

Hä? Cobol ist Asbach-Uralt und bestimmt nicht fortschrittlich. Pascal ist auf jeden Fall auch schon ein Klassiker. Jedenfalls ist Pascal bekannter als seine stark verbesserten Nachfolger Modula und Oberon, deswegen ist NiklausWirth bei den neuesten Entwicklungen auch wieder zum Namen Pascal übergegangen (ComponentPascal?). -- HenningThielemann

Ich meine das natürlich aus der historischen Entwicklung heraus. Cobol war als von jedermann lesbare und verständliche Programmiersprache konzipiert. Damals ein modernes Konzept, das kommerziell ungeheuer erfolgreich war. Pascal ist fast zur gleichen Zeit wie C auf den Erfahrungen von Algol heraus als saubere Sprache, als Inbegriff der strukturierten Programmierung entstanden. -- HelmutLeitner


Links:


Siehe auch WardsWiki:WorseIsBetter MeatBall:WorseIsBetter AcadWiki:WorseIsBetter
KategorieJargon KategoriePhilosophie KategorieDesign
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