Erstes Schulwiki zeigt wie wir vor Facebook das Internet als Pioniere ab 2000 in der Schule nutzten.

Inter Net

Internet - so wichtig wie Lesen und Schreiben

Schweizer Kinder und Jugendliche können im Durchschnitt schlecht lesen. Warum das so ist, darüber rätseln Pädagogen und Eltern seit Vorliegen der Pisa-Studie. Sicher ist: Am PC liegt es nicht. Im Gegenteil: Zwischen hoher Computerkompetenz und hoher Lesekompetenz gibt es einen engen Zusammenhang.

Kinder surfen immer mehr und lesen immer weniger. Der Computer hat bei vielen Kindern das Buch aus Leinen und Papier verdrängt. Statt mit Pippi Langstrumpf, der roten Zora und dem guten Old Shatterhand beschäftigen sich die Jugendlichen mit Pixelhelden von Super Mario bis Lara Croft – und mit Stoff aus dem Internet. Viele Eltern und Pädagogen befürchten deshalb, dass den Kindern die Fähigkeit, zu lesen und zu schreiben, bald abhanden kommt. Die Schweizer Leseforscherin Andrea Bertschi-Kaufmann, Leiterin des Zentrums Lesen an der Fachhochschule Aargau Nordwestschweiz, beruhigt: "Die Jugendlichen, die im Lese-Test am besten abgeschnitten haben, nutzen auch den Computer selbständig für ihre Interessen und ihr Lernen.“ Der Computer ist also nicht schuld am schlechten Abschneiden der Schweiz in der Pisa-Studie. Im Gegenteil "Es gibt eine starke Korrelation zwischen hoher Computernutzungskompetenz und hoher Lesekompetenz."

Computer lebt von Buchstaben und Wörtern

Der enge Zusammenhang zwischen Lesekompetenz und souveräner Computernutzung ergibt sich daraus, dass der Computer ein so genannt „literales Medium“ ist, also ein Medium, das von Buchstaben und Wörtern lebt." Der Computer verlangt schnelles und selektives Lesen, er verlangt einen Überblick und schnellen Einblick in Informationsketten, etwa bei Recherchen mit Suchmaschinen oder generell beim Surfen", erklärt Leseforscherin Bertschi-Kaufmann. Der Hypertext bedingt zudem ((statt zweimal hintereinander verlangt)) ein so genannt mehrkanaliges Lesen: Bild, Ton und Buchstabenschrift müssen simultan dechiffriert werden." Der Computer hat übrigens nicht nur Auswirkungen auf das Lesen. Er hat auch die Schreibkultur stark verändert. "Wir schreiben mehr, wir schreiben schneller, wir schreiben vorläufiger und wir geben diesen verhältnismässig schnell gemachten Texten mühelos eine äusserlich gute Form, weil auch das Layout mit dem Computer kein Problem ist. Deswegen hören wir in der Schule Lehrerinnen und Lehrer klagen, sie bekämen immer schönere Texte, die aber immer schlechter geschrieben seien", meint Bertschi-Kaufmann.

Surfen als Kulturtechnik

Surfen ist also nicht einfach ein dumpfes Klicken durch die Cyberwelt, sondern ein komplexer Vorgang, der von Kindern und Jugendlichen einiges abverlangt. Bertschi-Kaufmann bezeichnet die Fähigkeit, Computer und Internet so zu nutzen als neue Kulturtechnik, die das Lesen und Schreiben ergänzt. Der Computer bietet Chancen und Gefahren. Ob die Chancen genutzt werden können oder eher die Gefahren zum Zug kommen, ist eine Frage der Didaktik: "Der Computer selber schränkt die Lesefähigkeit nicht ein. Aber der PC ohne anregendes Ambiente und nicht eingebettet in eine vielfältige Leseumgebung kann möglicherweise negative Folgen haben", erklärt Andrea Bertschi-Kaufmann.

Nur wer es lernt, profitiert

Wer lernt, mit Computer und Internet umzugehen, kann auch davon profitieren. Wer den multimedialen Versuchungen des Computers ohne didaktisch sinnvolles Umfeld und entsprechendes Training ausgeliefert ist, verliert sich in den Bildern und Tönen. Denn "man kann sich vom Computer auch berieseln lassen wie vom Fernsehen, oder man kann sich einfach das servieren lassen, was man im Internet gerade findet" weiss auch Andrea Bertschi-Kaufmann. "Diese unterschiedlichen Umgangsweisen mit den „neuen Medien“ sind in der Wissenschaft schon früh angesprochen worden und haben die Befürchtung geweckt, mit dem Computer werde die ohnehin bestehende Wissenskluft noch verstärkt." Das bedeutet: Kompetente Computerbenutzer gelangen zu noch mehr Wissen, nicht kompetente Benutzer werden vom neuen Wissen abgeschnitten und unterliegen noch mehr Defiziten. "Die These über die Wissenskluft, über den in der Gesellschaft ungleich verteilten Zugang zum Wissen wird weiter diskutiert. Vieles in der Beobachtung von Kindern und Jugendlichen spricht dafür, dass sie stimmt", ist Bertschi-Kaufmann überzeugt. Das ist auch der Grund, warum immer mehr Lehrerinnen und Lehrer Internet im Schulzimmer als Chancenausgleich begreifen. Andreas Streiff, Reallehrer und Lehrmittel- und Multimedia-Lernprogrammautor, ist überzeugt, dass "es genau deshalb Aufgabe der Schule ist, für Chancengleichheit und sozialen Ausgleich (Kinder ohne Computer zu Hause) zu sorgen. Da können benachteiligte rasch aufholen. Es ist nicht Aufgabe der Eltern in jedes Kinderzimmer einen Internetanschluss zu legen." Für Streiff ist es eine zentrale Aufgabe der Schule, dass Kinder den Umgang mit dem Computer lernen. "Irgendwann gehört der Computer dazu wie das Velo."

Autor: Matthias Zehnder, Technologiepublizist http://www.matthiaszehnder.ch

Mine Meinung

internet istwie p.x.u.f.f.

DasHeisst

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© A. Streiff, Oberstufenlehrer. Alle können eigenverantwortlich mitmachen, habt etwas Mut! last change: March 6, 2012